Montag, 1. Oktober 2007

Tag 7 - Hochzeitsglocken

Nun war es also soweit, der Tag der Entscheidung stand bevor. Heute würde sich der Junggeselle für einen der beiden verbliebenen Kandidaten entscheiden müssen. Entweder würde Borlando Stev zu seinem Ehemann oder Nasti zu seiner Ehefrau machen. Alle Beteiligten waren so aufgeregt, dass sie bereits mitten in der Nacht aus ihren Betten kletterten. Im Garten wartete auf die Bewohner der Junggesellenvilla erneut eine Horde Kakerlaken, die Nasti beherzt mit ihren Füßen zermatschte. Stev war dazu gar nicht erst in der Verfassung, denn er sah seine Traumhochzeit mit Borlando schon von einer Kakerlaken-Invasion ruiniert. Zu allem Überfluss lebten die Krabbler im Hausmüll und verbreiteten im ganzen Haus Bazillen, so dass alle drei Bewohner bald mit einer ekligen Grippe zu kämpfen hatten.

Stev hustete sich fast die Seele aus dem Leib, aber den Übrigen erging es nicht besser. Und Nasi hatte noch ein viel größeres Problem. Stev wies sie dezent darauf hin, dass sie in den vergangenen Tagen doch ein paar Pfunde zugelegt hatte. Der leckere Truthahn vom Büffet war einfach zu verführerisch. Das hatte aber leider die Folge, dass ihr zuvor ausgewähltes Hochzeitskleid nicht mehr passen würde. Wie sollte sie bloß so schnell ein Neues auftreiben?

Doch Grübeln brachte nichts und vom ständigen Herumsitzen wurden Nasi und Stev schon ganz kirre. Und da Borlando nicht aufzufinden war, versuchten sie sich gegenseitig abzulenken. Nasti erzählte Stev Witze auf dem Klo (übrigens das private Junggesellenklo, das zur Feier des Tages für alle geöffnet wurde) und im Gegenzug kitzelte Stev Nasti ordentlich durch.

Und gegenseitig schwärmten sie sich vor, wie toll Borlando doch war. Von Eifersucht oder einem drohenden Konkurrenzkampf war, ganz zum Bedauern des Produktionsteams, keine Spur zu erkennen. Und während Borlando im Erdgeschoss in den Himmel gelobt wurde, saß er oben in einer stillen Ecke und versuchte die eine Entscheidung zu treffen, die sein ganzes Leben verändern würde.

Doch bevor es so weit war, wollte er noch einmal beide Kandidaten genau unter die Lupe nehmen. Stev erwischte er direkt auf der Treppe und im Datezimmer kamen die beiden sich bei einem zarten Küsschen erneut näher. Wäre Stev nicht schon seit Tagen in Borlando verschossen gewesen, dann hätte er jetzt endgültig sein Herz an diesen Mann verloren. Und Borlando liebte es, Stev mit dem Finger in die Seite zu piksen und zu beobachten, wie dieser jedes Mal aufs neue zusammenzuckte und sich halb tot lachte.

Anschließend legten die beiden noch ein kleines Tänzchen aufs Parkett. "Kisten rückwärts stapeln" hatte sich inzwischen als Tanzschritt fest etabliert, aber Borlando hatte noch mehr zu bieten, wie etwa den Schritt "Überdimensionale Kaffeemühle drehen", den er Stev auch noch beibrachte. Erschöpft vom vielen Tanzen unterhielten sich die beiden noch angeregt auf dem Sofa. Stev war ganz versessen darauf zu erfahren was Borlando tat, um so weiche und rosige Lippen zu erhalten, von deren Kussqualitäten er sich gerade erst überzeugen konnte.

Doch auch Nasti ging noch einmal richtig in die Vollen. Fast schien es so, als ob Stev den Junggesellen endgültig für sich gewonnen hätte, doch dann brachte sie Borlando mit einer ihrer berühmten thailändischen Rückenmassagen erneut ins Grübeln. Und als sie ihrem Angebeteten noch eine selbst komponiertes Gitarrenstück präsentierte, war Borlando wieder genauso unentschlossen wie noch vor einigen Stunden.

Doch er musste sich entscheiden. Mit wem wollte er sein Leben verbringen. Mit dem schüchternen und naiven Stev, unter dessen Oberfläche aber ein Vulkan zu brodeln schien, oder doch mit Nasti, die eine raue Oberfläche hatte, die aber genau wusste, was sie wollte und das auch zu erreichen wusste? Er wog ab, hin und her und wieder zurück. Und nach einer halben Ewigkeit viel seien Entscheidung auf.....Nasti. In seinem Herzen herrschte fast Gleichstand zwischen den beiden Kandidaten. Doch Nastis Schweinchenpyjama gab den entscheidenden Ausschlag. Wer so stilsicher seinen Schlafanzug wählte, der war auch gerüstet für das Leben als Ehefrau eines weltberühmten Filmstars.

Stev war mehr als traurig, als er die deprimierende Nachricht von Borlando erfuhr. Bis zum Schluss hatte er damit gerechnet, bald Mr. Loom zu sein, und jetzt platzte sein Traum wie ein Seifenblase. Er spürte, dass seine Augen feucht wurden, aber er wollte nicht vor seinem Traummann in Tränen ausbrechen und das wahre Ausmaß seiner Enttäuschung preis geben. Also wich er Borlandos Blicken aus, indem er unentwegt auf den Boden starrte.

Zerknirscht verließ er die Villa, die er vor sechs Tagen mit seinen fünf Mitkandidaten bezogen hatte. Nasti winkte ihm zum Abschied, aber das war nur ein kleiner Trost für Stev. Doch Stev wäre nicht Stev, wenn er nicht versuchen würde, optimistisch zu sein. Wenn eine Tür sich schließt, öffnet sich eine andere. Und aus einer Tür spazierte gerade eine sexy Putzhilfe. Andere Mütter hatten auch schöne Söhne.

Für Nasti gab es aber nur noch Borlando. Sie hatte gewonnen! Sie hatte den Junggesellen von sich überzeugen können und würde nun Mrs. Loom und Besitzerin einer riesigen Villa werden. Das Produktion bat Nasti, sich in ihre Abendgarderobe zu kleiden und zum Pool zu kommen. Dort wartete bereits Borlando auf sie, der sich vor sie hinkniete und ihr eine kleine schwarze Schachtel entgegenhielt. Eine kleine schwarze Schachtel mit einem Ring, der im Sonnenschein funkelte und dessen Stein der Größe des sie umgebenden Anwesens angemessen war.

Man könnte meinen, Nasti hätte sich gefreut. Nun, das hat sie auch. Freudestrahlend nahm sie Borlandos Antrag an und steckte sich den Ring an den Finger. Doch im nächsten Moment bekam sie schon kalte Füße. Tat sie wirklich das Richtige? Liebte sie Borlando genug, um ihr ganzes restliches Leben mit ihm zu verbringen. Und da war ja immer noch der Captain. Sie war doch nur wegen ihm in die Villa gekommen und wollte vom Junggesellen zunächst gar nichts wissen. Unter der Last dieser verwirrenden Gedanken fing sie an hysterisch zu gackern und ließ sich auf den Fußboden plumpsen. Zum Glück war Borlando bereits mit weiteren Hochzeitsvorbereitungen beschäftigt und sah nicht das Verhalten seiner Zukünftigen, sonst hätte er sich doch noch schnell für Stev umentschieden. Aber der produktionseigene Seelenklempner sorgte rasch dafür, dass Nasti wieder auf die Beine kam.

Blieb immer noch das Problem mit dem zu engen Kleid. Da gab es nur eine Lösung; die überschüssigen Pfunde mussten wieder runter. Also lief Nasti eiligst in den Fitnessraum und trainierte sich unter großen Anstrengungen wieder ihre alte Figur an.

Und am Abend gab sie im weißen Kleid unter dem Hochzeitsbogen im Wohnzimmer ihrem Borlando das Eheversprechen und machte aus dem Junggesellen einen verheirateten Mann.

Und aus sich eine verheiratete Frau! Die Erkenntnis traf sie dann doch schwerer als gedacht. Die Szene vom Pool wiederholte sich also ein weiteres Mal. Hatte da etwa jemand seien bunten Tabletten am Morgen nicht geschluckt?

Doch ein zärtlicher Ohrenkneifer von ihrem Mann (und ein erneutes Gespräch mit dem Seelendoktor) ließ sie all ihre Zweifel vergessen. Sie war nun Mrs. Borlando Loom und steinreich obendrein. Warum sollte man da einen Nervenzusammenbruch kriegen? Doch höchstens weil man nicht wusste, was man mit der ganzen Kohle anstellen sollte. Doch da würde ihr schon das ein oder andere einfallen. Ein eigener Rennstall wäre doch schon Mal ein Anfang. Und so teuer konnte Ferrari nun auch nicht sein.

Zur Feier wurden dann auch alle Ex-Kandidaten geladen, die sich doch als faire Verlierer erwiesen und Borlando zu seiner Eheschließung gratulierten. Nasti gratulierte aus irgend einem ihr völlig unbegreiflichen Grund niemand. Und ständig trat jemand ganz zufällig auf ihr Kleid oder ließ ein Häppchen in ihren Ausschnitt fallen. Der Koch muss es mit dem einfetten reichlich gut gemeint haben, wenn die Dinger so leicht aus den Händen flutschten.

Wenigsten Borlando traf mit der Hochzeitstorte nicht ihren Ausschnitt, sonder ihren Mund, und das sogar bereits beim dritten Mal. Jam, jam, lecker, lecker. Und die Gabelpickser im Gesicht würden bestimmt auch bald wieder verschwinden.


Doch der eigentliche Nachtisch wartete oben im Schlafzimmer, nachdem alle Gäste verschwunden waren. Endlich durfte sie angucken, anfassen und ausgiebig testen, worauf sie an Tag 4 nur einen kurzen Blick erhascht hatte. Und ihrem zufriedenen Gesichtsausdruck nach zu urteilen, würde sie es noch ganz viel Male austesten.

Ist im Hause Loom die Babymelodie ertönt? Wird Stev sich die Putzhilfe schnappen? Und wohnen Miss Elli und Co. immer noch in der Häusertonne oder bereits in einem schnuckeligen Starterhaus?
Tja, das sind alles Fragen, die wohl nie beantwortet werden, denn dieser Blog endet hier.

Und damit verabschiedet sich die Junggesellen-Herausforderung von ihrer treuen Leserschaft. Wer immer noch nicht genug hat, der kann ja bei Arek oder Oxana vorbeischauen.

Dienstag, 28. August 2007

Tag 6 - Das große Krabbeln

Als Berni Bärchen am frühen Morgen aus dem Haus ging, erwartete ihn eine böse Überraschung. Da hatte doch tatsächlich jemand die Mülltonne umgestoßen und der gesamte Inhalt gammelte nun mitten auf dem Gehweg vor sich hin. Dieser Anblick und der damit verbundene üble Geruch wären schon schlimm genug gewesen. Aber der Müllberg lockte noch zusätzlich ungebetenen Gäste in die Junggesellen-Villa: Kakerlaken. Und leider waren Berni Bärchens Füße nicht schnell genug, um die Krabbler platt zu machen.

Borlando und Stev bekamen davon im Inneren der Villa nichts mit. Oh, auch hier wimmelte es vor Fliegen und anderem Ungeziefer. Aber die beiden hatten nur noch Augen für sich und hielten verliebt Händchen am Frühstückstisch.

Das Ungeziefer machte Berni Bärchen wirklich fertig. Es gab kaum etwas, was er mehr verabscheute, als Insekten, die aus jeder Ritze krabbelten und ihre Bazillen im Haus verteilten. Und leider bekam er diese Bazillen auch sofort zu spüren. Im wurde furchtbar schlecht und er bekam einen schlimmen Husten.

Genervt von Berni Bärchens Gekeuche, schnappte sich Borlando Stevs Hand und führte ihn zum Aussichtsbalkon im ersten Stock. "Ach, Stev", säuselte er, "schau dir diesen Anblick an. Das könnte bald alles uns beiden gehören. Ich sehe schon, wie wir heiße Sommertage am Pool verbringen, Cocktails schlürfen und unsere gemeinsamen Kinder bei Rutschen beobachten".

Stev seufzte zufrieden bei dieser Vorstellung. Die Romantik in der Luft war fast greifbar. Und als er sah, dass Borlandos Lippen sich seinen immer weiter nährten, schloss er seien Augen und spitzte seinen Lippen für den aller ersten Kuss mit seinem Traummann.

Er stand noch minutenlang regungslos auf dem Balkon und schwelgte in der Erinnerung an Borlandos weiche Lippen. Dann schnappte er sich die Gitarre auf der Galerie, um Borlando ein Liebeslied zu komponiere. "Borlando! Borlando Loom! Für dich benutze ich gleich eine ganze Flasche Parfum! Borlando! Borlando Loom! Du läufst immer im sexy Pyjama herum!" Zugegeben, am Text musste noch ein wenig gefeilt werden.

Allerdings war es nicht Stevs herzergreifendes Liebeslied, das Borlando fluchtartig ins Gästehaus laufen ließ. Hätte Stev aber den wahren Grund gekannt, wäre er nicht weniger enttäuscht gewesen, als wenn Borlando sein Lied nicht gemocht hätte. Denn Borlando wollte unbedingt zu Nasti, um mit ihr Händchen zu halten.

Stevs Lippen hatten wunderbar geschmeckt. Und jetzt wollte er wissen, wie wohl Nastis Haut schmeckte. Da sie aber für einen Kuss auf den Mund noch nicht bereit war, nahm er ihren Arm und küsste sich schrittweise von ihrer Hand, über den Unterarm, den Oberarm, bis zu Nastis Schulter vor. Nasti war von so viel Rücksichtnahme und Aufmerksamkeit sichtlich angetan.

Berni Bärchen wurde immer noch vom Gedanken an die Kakerlaken verfolgt. Hektisch schaute er umher und durchstöberte jede Ecke der Villa nach den Krabblern. Selbst die Toilette wurde gründlich inspiziert. Dabei spielte es keine Rolle, dass Borlando gerade dieselbige besetzte. Da Borlando aber erkannte, wie unglücklich Berni Bärchen sich fühlte, wollte er ihn trösten, indem er verführerisch über dessen Dreitagebart strich. Nur war Berni Bärchen nicht einmal dafür in der richtigen Stimmung.

Er seufzte schwer und schaute betrübt auf den Boden. Nun gut, dann mussten wohl härtere Geschütze aufgefahren werden. Mit einem festen Ruck zog Borlando den überraschten Kandidaten zu sich heran und beglückte ihn mit einem intensiven Kuss, der Berni Bärchen dahin schmelzen ließ. Vergessen waren die Kakerlaken und Berni Bärchen merkte, was für ein guter Freund Borlando doch war und dass er mehr für ihn empfand, als er bis jetzt geglaubt hatte.

Kurz vor Mittag wurde klar, wem die verbliebenen Kandidaten die Kakerlaken-Plage zu verdanken hatten. Nachdem seine Stinktierattake so fruchtlos geblieben war, musste der Captain sich etwas Neues einfallen lassen. Und lachend an der Villa verbeizuflitzen und dabei die Mülltonne umzustoßen, erschien ihm die perfekte Rache. Borlando vermutete allerdings jemand ganz anderes hinter diesen fiesen Streichen. Für ihm war Miss Elli eindeutig die Übeltäterin.

Stev war es vollkommen egal, wer hinter diesen Streichen steckte. Er wollte bloß die ekligen Kakerlaken vom Grundstück haben. Denn so konnte man gar nicht mehr ungestört in Boxershorts und barfuß durch den Vorgarten laufen, ohne ständig von einem unangenehmen Knacken unter den Füßen belästigt zu werden.

Am Mittag stand die nächste Auszugsentscheidung an und diesmal tat sich Borlando wirklich schwer. Er mochte alle drei Kandidaten sehr, nein, er liebte sie sogar und konnte sich vorstellen, sein restliches Leben mit jedem von ihnen zu verbringen. Aber er musste sich entscheiden. Und leider hatte Berni Bärchen seinen ersten Tröstversuch auf der Toilette zurück gewiesen und Borlando damit in seinem Stolz verletzte. Also fiel die Entscheidung auf ihn. Stev und Nasti verabschiedeten sich von ihrem Mitkandidaten mit gemischten Gefühlen. Sie waren dem Ziel, Borlando, schon so nah. Jeder Konkurrent weniger vergrößerte ihre Chance auf den Sieg.

Nach Berni Bärchens Auszug schickte die Produktionsleitung einen Kammerjäger vorbei, der die Kakerlaken ein für alle Mal beseitigen sollte. Für Berni Bärchen kam das natürlich viel zu spät und er fragte sich, ob die Produktion ihn nicht bewusst aus der Villa drängen wollte. Der Kammerjäger ging sehr gründlich vor und desinfizierte sogar die Schuhe von jedem Kandidaten. Nur die toten Kakerlaken mussten sie selbst beseitigen.

Mit Hilfe von Borlando beseitigte Nasti die Insektenleichen. Dazu musste sie aber vorher die Mülltonne wieder aufrichten und den stinkenden Müll, der überall verstreut war, einsammeln. Stev war nicht in der Lage, den beiden zu helfen. Er konnte den Massenmord an den Krabblern einfach nicht mit ansehen und verzog sich heulend ins Badezimmer. Ja, die Kakerlaken waren eklig, aber mussten sie denn alle umgebracht werden? Hätte man sie denn nicht umsiedeln können!?

Nasti war Borlando sehr dankbar für seien Hilfe bei der Kakerlakenbeseitigung und bedankte sich beim Junggesellen mit einer Geschmacksprobe seiner Haut ihrerseits. Borlando ließ sich das sehr gefallen. Er hatte sich schon länger gewünscht, endlich mal mit jemanden so richtig rumschmusen zu können.

Das üppige Truthahn- und Wackelpudding-Büffet in der Junggesellen-Villa schlug bei Nasti ganz schön auf die Hüften. Der Bauch, der unter ihrem Top hervorblickte, war leider überhaupt nicht mehr so flach und durchtrainiert, wie zu Beginn dieser Herausforderung. Um solche Rettungsringe bei sich selbst zu vermeiden, verbrannten Stev und Borlando die überschüssigen Kalorien bei einer deftigen Kissenschlacht.

Eine Kissenschlacht veranstaltete Nasti auch, allerdings nicht in der Junggesellen-Villa, sondern mitten auf der Straße in der Downtown. Hier hatte sie nämlich ein Date mit dem Junggesellen. Das Borlando in Badehosen herum lief hatte den einfachen Grund, dass er eigentlich mit seiner Nasti in einen der Whirlpools steigen wollte. Doch sie hatte nur Kissenschlachten und Rangeleien im Kopf. Die beiden kamen nicht einmal in die Nähe der Whirlpools.

Auch Stev schaffte es nicht, mit Borlando in den Whirlpool zu steigen. Aber immerhin wurde er mit einem überschwänglichen Kuss in Empfang genommen und anschließend direkt in den Club geführt. Dort alberte er mit Borlando herum und tanzte eng umschlungen mit dem Junggesellen.

Nur dauerte das nicht sehr lange an, denn plötzlich verschwand Borlando und ließ Stev alleine auf der Tanzfläche zurück. Eine Weile amüsierte Stev sich auch solo auf dem Parkett. Die Musik war gut und zum Tanzen hatte Stev immer Lust. Aber nach einer Weile wurde es doch langweilig, so ganz alleine. Da trösteten auch die Gratiscocktails wenig.

Borlando wusste, dass die Dates heute Abend nicht wirklich gut verlaufen waren, den Nasti und Stev hatten ihm das unmissverständlich klar gemacht, als er sie zum Taxi brachte. Beim Wachelpuddingessen fragte er sich intensivst, wie er seine Datetechnik verbessern könnte. Doch leider fand er darauf keine Antwort. Und wieder musste er sich am Abend alleine in sein breites Junggesellenbett zurück ziehen. Dabei hatte er gehofft, endlich einen warmen Körper an seiner Seite zu haben, wenn er ins Reich der Träume glitt.

Nasti und Stev ließen sich beim Billard über die missglückten Dates aus. Doch auch wenn Borlando nicht der beste Dater war, so wollten doch beide gewinnen und Mrs. bzw. Mr. Borlando Loom werden. Denn Borlando hatte andere Qualitäten, von denen sie sich in den letzten Tagen überzeugen konnten.

Und die Junggesellen-Villa war ein Anreiz, der beide durchaus lockte. "Meinst du, dieser Fernseher ist bereits HD ready?", fragte Nasti, als sie den breiten Flatscreen musterte. Stev war sich nicht sicher. "Steht leider nicht dran. Aber notfalls kann Borlando doch einfach einen neuen kaufen. Geld genug hat er ja".

Nasti wurde klar, dass sie sich kräftig ins Zeug legen musste, wenn sie Stev schlagen und Borlando für sich gewinnen wollte. Als erstes sollten dann auch die überschüssigen Pfunde verschwinden. Salat statt Truthahn war schon ein guter Anfang. Allerdings sollte man beim Essen dann auch nicht so schlingen.
Und in der Nacht zeigte sich, dass Borlando mit seiner Verdacht Miss Elli gegenüber nicht unrecht hatte. Sie schlich sich, mit einem Hund im Schlepptau, an die Villa und ließ den Köter dann die Mülltonne umwerfen und sich darin herumwälzen, damit der Dreck sich auch schön weit verteilte. Sie hatte Borlando noch lange nicht verziehen!

Werden der Captain und Miss Elli Borlando jemals in Ruhe lassen? Wurden wirklich alle Kakerlaken beseitigt und für wen werden morgen die Hochzeitsglocken läuten?

Diese und viele weitere Fragen werden nur hier in diesem Blog beantwortet.

Dienstag, 7. August 2007

Tag 5 - "Pepe Le Pew"

Am Morgen des fünften Tages in der Junggesellen Villa fühlte der Junggeselle sich überhaupt nicht wohl. Erstens tat sein Bauch weh und keiner war da, um ihn zu streicheln, und zweitens hatten seine beiden Lieblinge, der Captain und Miss Elli, sich gegen ihn gewandt. Es war zum heulen.

Und wie zum Beweis stürmte auch gleich Miss Elli in die Wohnküche und pflaumte ihn an. "Geh weg von Kühlschrank, oder ich verpass dir gleich eine Abreibung, dass dir die gestrige wie ein laues Lüftchen vorkommt". "Ist ja schon gut". Borlando hob beide Hände um zu zeigen, dass er nicht auf Ärger aus war und zog sich zurück.

Was für eine Frau, dachte er insgeheim, die hat ja richtig Pfeffer. Doch dann fiel im wieder ein, dass er es sich mit ihr ordentlich verscherzt hatte. Und wer war Schuld? Natürlich der Captain! immerhin hatte er mit dem ganzen Eifersuchts-Blabla angefangen.

Wo wir gerade vom Captain sprechen: Der hatte seinen Rauswurf aus dem Haus noch lange nicht überwunden. Niemand hinterging den Captain und warf ihn dann hochkant aus der Villa. Er würde es Borlando und den übrigen Kandidaten schon zeigen. Und zur Rache setzte er ein Stinktier vor der Villa aus. Insbesondere hoffte er, dass Miss Elli bald bekantschaft mit "Pepe Le Pew" machen würde.

Zu dumm nur, dass Pepe lieber eigene Wege ging und das Junggesellen-Anwesen fernab von allen Sims erkundete. So bekam auch niemand etwas von dem ungebetenen Gast mit. Im Inneren war Nasti ohnehin mehr damit beschäftigt zu überprüfen, ob Borlando sich heute Morgen ordentlich rasiert hatte. Und zu ihrer Freude hatte er das.

Solche eine tadellose Körperpflege musste natürlich belohnt werden und so drückte Nasti den Junggesellen fest an ihren Körper und der war überhaupt nicht abgeneigt, auch wenn ihn ihr stürmisches Vorgehen doch überraschte.

Als sie dann aber anfing, an seinem Ohrläppchen zu knabbern und ihn gar als "mein stubenreines Ferkelchen" zu bezeichnen, erteilte er ihr eine deutlich Abfuhr. Natürlich war Nasti darüber tief betrübt.

Und beschämt. Was dachte Borlando jetzt bloß von ihr? Und hatte sie es sich bei ihm verscherzt? Die Putzhilfe war darüber gar nicht unerfreut. Je mehr es sich die Kandidaten bei Borlando verscherzten, umso größer war die Wahrscheinlichkeit, dass dieser Trost bei der Putzhilfe suchen würde. Und die Putzhilfe würde jederzeit bereit sein, so viel war sicher.

Miss Ellis Verhältnis zu Borlando war zwiegespalten. einerseits hasste sie ihn abgrundtief, weil er sie einfach mit Berni Bärchen betrogen hatte. Andererseits sah er so umwerfen gut aus. Sie war verwirrt.

Aber als Borlando dann dringend auf Toilette musste, diese aber von der Putzhilfe in Beschlag genommen war, verspürte Miss Elli bei diesem verzweifelten Anblick eine befriedigende Schadenfreude.

Und Borlando? Ja, er fand Miss Elli immer noch umwerfend sexy. Es konnte ja nicht schaden, ihr das auch mal mitzuteilen.

Vielleicht war dann gar nicht Borlanso ihr Feind?, schoss es Miss Elli durch den Kopf. Schließlich hatte Berni Bärchen sich dreisterweise zwischen sie und ihren Borlando gedrängt. Na warte, der konnte was erleben. Wutschnaubend lief sie auf ihn zu und verpasst ihm eine Ohrfeige, dass es nur so krachte.

Doch das war noch lange nicht genug. Wie eine Furie schreiend stürzte sie sich auf Bernie und verpasste ihm einen Kinnhaken und stach mit ihrem Finger in sein Auge. Nur gut für Berni Bärchen, dass sie keine langen Fingernägel hatte.

Doch nachdem sich Berni Bärchen von dem ersten Schock erholt hatte, legte auch er richtig los. Er hatte überhaupt keine Probleme damit eine Frau zu schlagen. Vor allem nicht, wenn sie sich wie ein Irre auf ihn warf.

Doch er war Miss Elli einfach nicht gewachsen. Triumphierend stand diese hinter ihrem Opfer und verhöhnte es auch noch. Doch die Worte prallten an Berni Bärchen einfach ab. Sein schmerzendes Hinterteil war erst einmal viel dringender.

Zur gleichen Zeit hielt Stev für den Junggesellen ein privates Konzert ab. Voller Inbrunst trällerte er mit engelsgleicher Stimme Mariah Careys "Vision Of Love". Es war der süßeste Gesang, den Borlando jemals vernommen hatte und er lauschte begeistert Stevs musikalischer Darbietung.

Stev war dann aber doch sichtlich irritiert, als Borlando plötzlich, ohne ein Wort zu sagen, davon stürmte. Was war denn jetzt kaputt? Die Putzhilfe freute sich innerlich wieder ungemein, auch wenn sie es nach außen nicht zeigte. Schritt für Schritt sah sie sich Borlando näher kommen.
Doch Borlando lief nur deshalb so schnell davon, weil er endlich eine Entscheidung getroffen hatte. Wozu brauchte er Miss Elli, wenn er doch Berni Bärchen, Stev oder gar Nasti haben konnte?

Die Entscheidung teilte er Miss Elli auch umgehend mit. Und an seinem Gesichtsausdruck war zu erkennen, dass er sie keine Sekunde bereute. Stev, und sogar Berni Bärchen, wurden dagegen schon etwas sentimental und winkten ihrer Mitkandidatin zum Abschied.

Berni Bärchen vergoss sogar ein paar Tränen, als Miss Elli in das Taxi stieg. Allerdings erhaschte die Kamera einen flüchtigen Blick auf ein Grinsen, dass er unter seinen Händen zu verstecken suchte. Womöglich war seine Trauer doch nicht so tief, wie es zunächst den Anschein hatte. Auch Nasti stieg aus dem Pool, in dem sie die Zeit nach dem missglückten Morgendate verbracht hatte und winkte ihrer Freundin zum Abschied.

Warum kurz darauf Stev ein solches Gesicht machte, bleibt der Produktion ein Rätsel. Womöglich hing ihm der rote Wackelpudding langsam zum Hals raus, aber der Salat und der Truthahn waren einfach immer schon schlecht, wenn er am Büffet ankam.
Nasti entdeckte hingegen, dass es neben Borlando noch einen weiteren, äußerst attraktiven Mann im Haus gab. Berni Bärchen sah unheimlich sexy aus, wie er so im blau karierten Pyjama am Esstisch saß und in seinem Salat rumstocherte (Eben jenem Salat, den Stev aufgrund des abgelaufenen Mindesthaltbarkeitsdatum noch vor wenigen Minuten abgelehnt hatte).

Miss Ellis Auszug hatte Stevs Pläne für Borlando jäh unterbrochen. Doch das holte er jetzt nach. Er zog Borlando an sich heran und kuschelte sich an den Junggesellen. Doch als er dann auch noch anfing, Borlando abzuknutschen, wies dieser ihn freundlich, aber bestimmt zurück. "Noch nicht, Stev. Das Küssen kommt später!"

Stev war schon enttäuscht, aber er konnte warten. und Borlandos erneutes Liebesbekenntnis kam ihm da ganz recht.

Auch Berni Bärchen versuchte sich im Flirten und kam damit bei Borlando gut an. Zum ersten Mal spürte Borlando, dass dieser Mann genau der Richtige für ihn sein konnte.

Das spürte auch Berni Bärchen und sprang seinem Angebeteten deshalb hurtig in die Arme. Und der fing ihn nur zu gerne auf. Ach ja, Berni Bärchen war im siebten Himmel.

Leider teilte Borlando ihm dann mit, dass er seine Kleidung nicht ganz ansprechend fand. "Als etwas schicker könntest du schon rumlaufen. Ich bin immerhin ein Star, da kann ich mir es nicht erlauben mit jemandem gesehen zu werden, der aussieht, wie mein Pizza-Lieferantn und nicht wie mein Freund". Diese Worte machten Berni Bärchen ganz traurig.

Doch er nahm sie sich zu Herzen und erschien zum Date am Abend in seiner chicksten Abendgarderobe. Dagegen hatte Borlando nichts einzuwenden und eröffnete das Date auch umgehend mit einer wilden Kissenschlacht auf dem Gehweg.

Im Restaurant selbst unterhielt er sich zunächst auch angeregt mit Bernie Bärchen, doch dann....war irgendwie die Luft raus. Borlando setzte sich an die Bar und Berni Bärchen stand einfach nur dumm daneben. Also irgendwie hatte er sich das Date ein klein wenig anders vorgestellt. Sicherlich war die Location dran schuld. In einem englischen Pub wäre das ganz bestimmt vollkommen anders verlaufen.

Die nächste in der Reihe war Nasti. Borlando begann das Date auch gleich mit einem Kompliment über Nastis hinreißende Abendgarderobe, welches Nasti ganz schwach werden ließ. Und auf die Begrüßung folgte dann auch gleich eine Kissenschlacht auf offener Straße.

Im Inneren des Restaurants ergriff Nasti auch die Initiative und machte sich an den Junggesellen heran. Hier waren die zwei endlich mal ungestört von den übrigen Kandidaten. Doch dann ging auch diesem Date die Luft aus. Borlando setzte sich erneut an die Bar und Nasti stand dekorativ daneben.

Und weil ihr das dann zu langweilig wurde, kletterte sie hinter die Theke und mischte sich unter die Angestellten des Restaurants. Einige der Gäste sahen sie zwar seltsam an, aber das war ihr egal. Und in der Zwischenzeit unterhielt sich Borlando mit einer aufdringlichen alten Frau, die ihn mit Randré Ieu verwechselt und sogar Tränen in den Augen hatte, weil sie glaubte, endlich ihren großen Star persönlich getroffen zu haben. Jede Anerkennung war besser als gar keine, entschied Borlando und ließ die Dame in ihrem Glauben.

Als letztes traf Stev ein. Und wie kann es anders sein, Borlando begann das Date mit einer Kissenschlacht. Zur Abwechslung mal im Inneren des Lokals. Borland schien Kissenschlachten wirklich sehr zu mögen.

Stev bedankte sich dann auch umgehend mit einer Umarmung dafür, dass Borlando ihn mit dem Kissen verdroschen hatte. Und als Borlando sich an die Bar setzte, war Stev schlau genug, sich ebenfalls zu ihm zu setzen. So musste er nicht wie seien beiden Vorgänger einfach sinnlos in der Gegend rumstehen, sondern konnte einen Drink mit Borlando genießen.

Naja, irgendwann verspürte dann aber auch Stev das dringende Bedürfnis, der Thekencrew zu helfen und machte sich an den Abwasch des dreckigen Geschirrs. Als erhob sich auch Borlando von seinem Barhocker und unterstütze ihn dabei. Bis dahin hatte Stev keine Ahnung gehabt, wie sexy es sein konnte, einen Mann beim Abwasch zu beobachten. Aber unter einem Date hatte auch er sich etwas anderes vorgestellt.


Am Abend versammelten sich dann die drei verbliebenen Kandidaten der Junggesellen-Herausforderung an der Blubberblasenmaschine und blubberten bis tief in die Nacht. Lästereien über die nicht ganz geglückten Dates waren dabei selbstverständlich.

Wir Borlando es schaffen, seien Kandidaten bei nächsten Date besser zu unterhalten? Tut Berni Bärchens Hintern immer noch weh? Und wo ist bloß "Pepe Le Pew" abgeblieben?
Antworten auf diese und viele weitere Fragen gibt es nur hier in diesem Blog!